Sicherheit kennt keine Grenzen

Öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren soll schnelle Hilfe bei Bränden und sonstigen Schadensereignissen gewährleisten

Sonja Northing und Hubert Bruls bei der Vertragsunterzeichung. Im Hintergrund Stephan Welberts von der Feuerwehr Rindern, als einer der Hauptinitatoren der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung. Foto: Stephan Derks

„Was lange währt, wird endlich gut“, so ließe sich die nun erfolgte Unterzeichnung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der Stadt Kleve und der in Nijmegen ansässigen Sicherheitsregion, der „Veiligheidsregio Gelderland Zuid“ überschreiben. Hiernach soll die schnelle Hilfe bei Bränden und sonstigen Schadensereignissen beiderseits der Staatsgrenzen im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung verstanden bzw. gewährleistet werden. Daher war der Rahmen der Unterzeichnung im Euregio-Forum an der Emmericher Straße zwischen Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing und ihrem Amtskollegen auf der niederländischen Seite, Nijmegen`s Bürgermeister Hubert Bruls, der als Vorsitzender der Veiligheidsregio Gelderland Zuid die Vertragsunterzeichnung vornahm, ebenso feierlich wie bemerkenswert. Denn mit ihren Unterschriften vollendeten sie das im Mai 2016 angestoßene Projekt "Veiligheid zonder Grenzen". Kurzum, Sicherheit kennt keine Grenzen. „Einige von Ihnen werden sich heute auch an den Beginn ihrer Partnerschaft vor 46 Jahren, dem Brand des Gehöftes Wassenberg in Bimmen erinnern. Einige von den Gründervätern dieser Partnerschaft sind heute hier und sind für mich europäische Helden“, so die Kleves Bürgermeisterin. Dabei erinnerte sie unter anderem an eine ganz banale Barriere, wie an ein Kupplungsstück, dass die unterschiedlichen Systeme der Schlauchkupplungen der niederländischen und der deutschen Seite zusammengebracht hat. Diese Übergangsstücke wurden von den Feuerwehren selber gebaut. Aber auch Herausforderungen der Gegenwart wie Einsatztaktik und das Zusammenbringen der unterschiedlichen Einsatzsysteme gelte es zu bewältigen, wobei man zwischenzeitlich bereits von den Systemen bzw. der Experimentierfreudigkeit des anderen Partners gelernt und profitiert habe. Ebenso hob Hubert Bruls unter anderem in Anwesenheit des Generalkonsul Lansink und des Kreisbrandmeisters Reiner Gilles, seinem Weseler Kollegen sowie Vertretern aus Rat und Verwaltung der Stadt Kleve den Abschluss der vorliegenden öffentlich rechtlichen Vereinbarung hervor, der als weitere, offizielle Grundlage in der Zusammenarbeit der grenznahen Hilfsorganisationen unterzeichnet werde, um bilateral, in beide Richtungen grenzüberschreitend Hilfe zu leisten. Die anschließende Schauübung an der Spyckstraße mit dem Einsatzschwergewicht der Menschenrettung und der Brandbekämpfung verdeutlichte die bereits gewachsene Zusammenarbeit des Löschzuges Rindern und der Brandweer Millingen an de Rijn. Hand in Hand arbeiteten die beiden Wehren die vermeintliche Lage mit der Zielsetzung der Kommunikation und verschiedenen Einsatztaktik ab, wobei zur Erkundung der Gesamtlage die Löschgruppe Reichswalde eine Drohne an den Start brachte, um der Einsatzleitung um Daniel Kuhnke und Peter Heijmen ein exaktes Bild hinsichtlich der Lageerkundung zu verschaffen. Fazit: Der Abschluss der öffentlich rechtlichen Vereinbarung, der zwischen der Feuerwehr der Stadt Kleve und der Brandweer Millingen aan de Rijn vorgenommen wurde unterstreicht einmal mehr die enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen und niederländischen Feuerwehren, wie sie auf der Basis des Katastrophenschutzes bereits seit Jahren in einer vertraglichen Vereinbarung über die gegenseitige Hilfeleistung zwischen dem Kreis Kleve und den niederländischen Sicherheitsregionen entlang der Grenze besteht. D.h., Hilfestellungen der Feuerwehren untereinander, auch auf dem Staatsgebiet des anderen, ist zum Schutze der Bevölkerung bereits seit Jahren gängige Praxis. Stephan Derks