Gemeinsam gegen den nassen Tod, DLRG und Kreisfeuerwehrverband geben Tipps
VON STEPHAN DERKS
KREIS.KLEVE. Der kürzliche Einsatz der DLRG und der Feuerwehr am Eyller
See in Kerken, bei dem ein 18jähriger nur noch Tod aus dem Wasser geborgen
werden konnte, veranlasst beide Organisationseinheiten nun dazu, über die
Gefahren an den touristisch interessanten Gewässern im Kreisgebiet zu informieren.
Denn das sommerliche Wetter der vergangenen Tage zieht viele Menschen am
Niederrhein entweder ins Schwimmbad, an den Badesee oder an einen der durch
das Kreisgebiet führenden Flüsse. Doch Vorsicht, denn Wasser kann tückisch
sein und Gefahren bergen. Deshalb raten der Kreisfeuerwehrverband Kleve
(KFV) und die DLRG zur Besonnenheit und Vorsicht, da sich die meisten tödlichen
Unfälle an unbewachten Seen/Baggerseen und Flüssen ereignen. „Vor allem
an unbewachten Stellen ist das Risiko um ein Vielfaches höher, als an von
Rettungsschwimmern beaufsichtigten Badestellen“, warnen Kreisbrandmeister
Reiner Gilles und Sascha Wolf als Bezirkseinsatzleiter der DLRG im Kreis
Kleve unisono und geben nachfolgende Sicherheits-Tipps. So dürfen Eltern
kleine Kinder niemals am bzw. im Wasser aus den Augen lassen und sollten
immer in „Griffweite“ bleiben. „Kindgerechte Baderegeln finden sich
im Internet unter www.baderegeln.info
„ so Wolf gegenüber unserer
Redaktion und schiebt beim Baden in der freien Natur folgende Verhaltensregeln
nach: Nur an bewachten Badestellen schwimmen und Warnhinweise wie „Steilufer“
beachten, wobei dort nur gemeinsam mit anderen oder unter Aufsicht geschwommen
werden soll. Dabei gelte es die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einzuschätzen
und nicht übermütig zu werden. Auch wenn nach mehreren warmen Tagen
die Wasseroberfläche angenehm warm sei, wären tiefe Gewässer wie
Baggerseen immer noch kalt. Das könne zu Unterkühlung und Krämpfen
führen, was lebensgefährlich werden könne. Zudem gelte es nie in
unbekannte Gewässer zu springen, sondern nur an ausgewiesenen Sprungbereichen.
Denn Kopfsprünge in Ufernähe oder im flachen Wasser können lebensgefährlich
sein oder schwerste, dauerhafte Schäden, wie Querschnittslähmung
nach sich ziehen. Ein Bad im Fluss oder auch eine Bootsfahrt, die durch
Kentern im Wasser endet könnten zunächst harmlos aussehen, seien aber
besonders gefährlich. Denn die Kälte des Wassers lässt sehr schnell
die Kräfte schwinden, so das man sich an steilen, bewachsenen Ufern
oftmals nicht mehr ans Land retten könne. Ganz zu schweigen von Strömungen
und Brückenpfeiler, die als tödliche Risiken gelten. Stichwort Risiko:
Das Trinken von Alkohol ist ein absolutes „No Go“, da dieser unter anderem
bewirken kann, dass man seine Kräfte überschätzt. Darüber hinaus
haben sich der KFV Kleve und der Bezirksverband Kreis Kleve der DLRG darüber
verständigt, in einer nächsten gemeinsamen Aufgabe die Gewässer im Kreis
Kleve zu erkunden und somit einsatzrelevante Daten zu ermitteln bzw. vorzuhalten.