Großes Lob für die Feuerwehren im Kreis Kleve
Warnungen vor Überforderungen sollten ernst genommen werden
Ehrenamtliche Einsatzkräfte verfügen über herausragende Stellung in der Gesellschaft, Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve ließ nicht nur Politiker in machen Punkten aufhorchen
Text und Fotos von STEPHAN DERKS
KREIS.KLEVE. Die Liste der Gäste aus Politik, Verwaltung und
dem öffentlichen
Leben war lang, die Kreisbrandmeister (KBM) Paul-Heinz Böhmer anlässlich des
Delegiertentages des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve im Adlersaal in
Nieukerk
begrüßen konnte. Unter ihnen, neben den Landtagsabgeordneten
Margret Vosseler und
Dr. Günter Bergmann, auch die Bürgermeister bzw. deren
Stellvertreter aus dem
gesamten Kreis Kleve, mit Landrat Wolfgang Spreen an deren Spitze.
Zudem waren
163 Delegierte in die Gemeinde Kerken angereist, um nicht nur den
Rechenschaftsbericht ihres Verbandes entgegen zunehmen, sondern
auch den Ortsfeuerwehren
Winternam, Aldekerk und Nieukerk zum 125jährigen Jubiläum zu
gratulieren. „Kaum
einer macht sich in der heutigen Zeit ernsthaft Gedanken darüber,
dass seit 125
Jahren hier in Kerken Männer und seit einigen Jahren auch Frauen
gibt, die ohne
Entgelt ihre Freizeit opfern, sich aus- bzw. fortbilden und bereit
sind, um dem
Mitbürger in Not und Gefahr zu helfen“, sagte Böhmer auf seiner
letzten
Delegiertenversammlung in seiner Funktion als KBM, dessen
Dienstzeit am 31 März
kommenden Jahres endet. „Wenn ich ein Problem habe, dann rufe ich
halt die
Feuerwehr. Und sie kommt, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, ob
bei
strahlendem Sonnenschein, bei klirrender Kälte, ob Werk- oder
Feiertag“, so
Böhmer weiter. Ein herausragendes Engagement, dem auch Landrat
Wolfgang Spreen großen
Respekt zollte. Mehr noch: „Neben ihrer herausragenden Stellung in
unserer
Gesellschaft machen Sie mit ihren vielfältigen Einsätzen den
Betroffenen Mut
und verbreiten Zuversicht“, lobte Spreen das selbstlose,
ehrenamtliche
Engagement der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Kleve, die damit
einen
unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bürger leisteten.
„Damit das große
Engagement und die Motivation erhalten bleiben, sollten allerdings
die
Warnungen der Wehren vor Überforderungen sehr ernst genommen
werden.
Anderenfalls droht die Gefahr, dass die Feuerwehren nach und nach
immer weniger
Freiwillige finden, die neben Familie und Beruf eine solch
umfangreichen
Verantwortung und Belastung aufrecht erhalten“, mahnte Spreen.
Passend dazu
verwies Böhmer in seinem Jahresbericht darauf, dass in der kurz
vor der
parlamentarischen Abstimmung der gesetzlichen Novellierung des
Brand- und
Katastrophenschutzes dieser Gesetzentwurf unter anderem deutlich
machen sollte,
dass die ständig verfügbaren Feuerwehren nicht weiter zum gern
gerufenen
„Dienstleister“ für alle denkbaren Szenarien werden, für die
eigentlich andere
Behörden zuständig sind. Worte, die auch der stellvertretende
Bezirksbrandmeister Klaus Riedel zur Kenntnis nahm der ebenso, wie
Kerkens
Bürgermeister Dirk Möcking und sein Amtskollege Ulrich Janssen aus
Geldern, den
Feuerwehren im Kreis Kleve ausgezeichnete Leistungen bescheinigte.
„Männer und
Frauen der Feuerwehr sind welche von uns, sind uns vertraut,
schaffen Vertrauen
und sind mittendrin, statt nur dabei. Daher steht die 112 ganz
oben auf der
Skala der Bevölkerung wenn es darum geht, zu helfen“, so Kerkens
Bürgermeister
unter großem Beifall.
Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold für Georg Binn
(sd) Im Rahmen des Delegiertentages des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve wurden in Kerken auch zahlreiche Ehrungen vorgenommen. So wurde der Gocher Wehrführer Georg Binn mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Das in Silber erhielten die Wehrführer Hans-Gerd Thiel, Rees, Martin Bettray, Emmerich und Bernd Dhonau aus Wachtendonk. Mit dem Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze wurden Hans-Josef Jansen (Kleve), Heinz-Josef Buckermann (Rees) und Norbert Oymanns (Kalkar) ausgezeichnet. Auch erhielten die Bürgermeister Gerhard Kawaters (Issum), Udo Rosenkranz (Wachtendonk) und Ulrich Franken (Weeze) die Deutsche Feuerwehr Ehrenmedaille. Mit der Goldenen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes zeichnete Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer Willi Hanenberg (Kalkar), Jürgen Wensing (Kleve) und Herbert Bosch (Wachtendonk) aus. Die Silberne Ehrennadel des Verbandes erhielt Hermann-Josef Baumeister (Kranenburg), Friedhelm Döll (Bedburg-Hau) und der Gelderner Josef Schäfer
Nachfolgend einige bildliche Impressionen vom Delegiertentag in Kerken