Innovative Ausbildung auf Augenhöhe
KREIS.KLEVE. Dass die Arbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur abwechslungsreich,
sondern auch sehr herausfordernd sein kann, hat nicht nur der Brandeinsatz bei
der Pflegeeinrichtung in Bedburg-Hau gezeigt, bei der vier Bewohner zu Tode
kamen. Denn Feuerwehrangehörige werden grundsätzlich immer wieder mit neuen
Situationen konfrontiert und müssen daher viel Neues dazulernen, wobei vermehrt
auch technischen Anforderungen anspruchsvoller werden. Hinzu kommen aggressives
Verhalten und aufdringliche Schaulustige, die die Einsatzkräfte mehr und mehr
fordern. All diese Begleiterscheinungen haben den Kreisfeuerwehrverband Kleve dazu
veranlasst, sein Angebot zur Weiterbildung um den Dialog der Safety-Tour der
S-Gard zu erweitern, die kürzlich in der Euregio Realschule in Kranenburg Station
machte. Ausgerichtet durch die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Kranenburg,
nahmen 60 Teilnehmer
aus verschiedenen Standorten der kreisangehörigen Kommunen an dieser
Weiterbildung teil. Hierbei wurden in sechs Fachvorträgen unter anderem die
technisch/medizinische Rettung, Elektromobilität, der Massenanfall von Verletzten
(MANV) unter erschwerten Bedingungen, die moderne Schutzkleidung im Wandel der
Zeit, die Unfallanalyse (z.B. Rettungsassistent eCall) und die
Einsatzstellenhygiene nähergebracht. „In Gesprächen mit den Kameradinnen und
Kameraden war ein durchweg positiver Tenor über die Inhalte und den Verlauf
festzustellen,“ erklärt der stellvertretende Leiter der Kranenburger Feuerwehr
Christian Kellner. Dabei bot das gut siebenstündige Seminar durchaus eine
geeignete Plattform, Neues zu erlernen und Erfahrungen auszutauschen. Fragen
wie: Schaffen wir die geforderten Rettungszeiten oder gibt es
Standardvorgehensweisen bei Elektrofahrzeugen gehörten ebenso dazu wie die Frage
nach der Verlässlichkeit der Ehrenamtler an Feiertagen. Des Weiteren wurden Neuigkeiten
und Wissen aus dem Schwerpunktbereich der „Technischen Hilfeleistung“
nähergebracht. Fazit: Durch die S-Gard Safety-Tour, die auf Einladung des
Kreisfeuerwehrverbandes in Kranenburg Station machte, konnten die Feuerwehrangehörigen
aus dem gesamten Kreis Kleve eine informationsreiche Weiterbildung mit
verschiedenen Schwerpunkten genießen und deren neuen Erkenntnisse in ihren
Standorten verwenden.
Text: Stephan Derks
Fotos: Feuerwehr Kranenburg