Eindrucksvolles Seminar zu Strömungspfaden bei Gebäudebränden

 

Gute besuchte Veranstaltung des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve im Weezer Bürgerhaus, Gefahren beim Innenangriff, Maßnahmen aufeinander abstimmen, spannende Vorführungen gaben Aufschluss

KREIS.KLEVE. „Es war ein toller Tag beim Tagesseminar des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve zum Thema Strömungspfade bei Gebäudebränden im Bürgerhaus Weeze mit 170 motivierten Teilnehmern der Feuerwehren aus dem gesamten Kreis. Super organisiert, tolles Fachpublikum“, fasst Dozent und Ausbildungsleiter Jürgen Buil von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kleve die Veranstaltung zusammen. „Nachdem die Einflussgrößen mit den Begriffen Wärme, Gas, Luft, Dampf, Partikel, Flammen und Löschwasser zu Beginn des Seminars grob umrissen wurden, konnte in anschaulichen Präsentationen und Versuchsanordnungen auf der Bühne allen Beteiligten das Thema nähergebracht werden“, so der stellvertretenden Kreisbrandmeister Norbert Jansen. Dabei wurde den Seminarteilnehmern auch klar, dass alle Feuerwehrleute bei Einsätzen als Gruppe zusammenarbeiten und die Maßnahmen, die bei einem Gebäudebrand von außen eingeleitet werden, eine unmittelbare Auswirkung auf die Einsatzkräfte haben können, die sich im Innenangriff befinden. Anschaulich demonstrierte Buil das Zusammenwirken von Luftzuleitung und das Verständnis für Flammenbilder, Dampf- bzw. Rauchwolken, die den Anwesenden bei ihren nächsten Einsätzen sicherlich in Erinnerung bleiben dürften. Kurzum, den Seminarteilnehmern die Möglichkeit eröffnet, einen Brand „zu lesen“. „Schaut über den Tellerrand“, forderte Buil auf, sich mit dem Phänomen der „Strömungspfade bei Gebäudebränden“ intensiv zu beschäftigen. Dabei könnte es durchaus vorkommen, bisherige, eigene Löschtechniken und -taktiken zu hinterfragen. So wurden in Versuchen thermische Strömungspfade bei Raum- und Gebäudebränden erzeugt, um deren Entstehung und Auswirkung auf das Gebäude und sich im Innenangriff befindliche Trupps zu verdeutlichen. Videomaterial und Fotos aus Einsätzen stellten zudem den Bezug zu realen Zimmer, Wohnungs- und Gebäudebränden her. „Fatal wird es dann, wenn Maßnahmen nicht aufeinander abgestimmt werden, während sich Einsatzkräfte im Innenangriff befinden“, warnte Buil und ergänzte, dass man nicht mehr die Zeitfenster wie vor einigen Jahrzehnten habe. Denn seinerzeit brannte „Omas Eichenschrank“ nicht so schnell und heftig, wie es heutzutage moderne Discountermöbel mit einem hohen Kunststoffanteil tun. Auch wurden unter anderem Folgen des Einsatzes mit unterschiedlichen Strahlrohrbildern bezogen auf den Brandverlauf verglichen. Hierbei wurde durchaus deutlich, dass einem, wohlgemerkt sicheren Außenangriff mit einem zielgerichteten „Vollstrahl“ der Vorzug zu geben ist, um bei ausgedehnten Bränden einen schnellen Löscherfolg zu erzielen. Allerdings seien solche Maßnahmen untereinander abzustimmen. Lang anhaltender Beifall zum Ende des höchst eindrucksvollen Seminars zu dem auch umfangreiche Gelegenheit bestand, sich
untereinander auszutauschen. „Für den Kreisfeuerwehrverband kann ich bereits heute sagen, dass diese Art von Veranstaltungen zukünftig regelmäßig stattfinden werden“, so Jansen in seiner Eigenschaft als stv. Kreisbrandmeister abschließend.

Text: Stephan Derks
S 5 Kreisfeuerwehrverband Kleve
Fotos: Fabio Marras

Dozent und Ausbildungsleiter Jürgen Buil von der FFw der Stadt Klevevolles Haus beim Seminar des Kreisfeuerwehrverbandes Kleve gespannt lauschen die Seminarteilnehmer dem Vortrag  Bilder und Videos sagen man Mal mehr als tausend Worte

  eindrucks, die Wärmeentwicklung eines Fön anschauliches Experiment Strömungspfade in ihrer Deutlichkeitgespannt wird den Ausführungen des Dozenten gelauscht